Seit der Einführung von Basel II sind Banken dazu verpflichtet, die Kreditwürdigkeit ihrer Kunden mittels eines Ratings zu beurteilen.
Vor der Gewährung eines Kredits analysieren die Banken die finanzielle Situation des Unternehmens. Hierbei verwenden sie verschiedene Kriterien, um dem Unternehmen eine Bewertung zuzuweisen – das sogenannte Bankenrating. Diese Kennzahl gibt Auskunft darüber, wie wahrscheinlich es ist, dass das Unternehmen innerhalb eines Jahres zahlungsunfähig wird und den Kredit nicht zurückzahlen kann. Diese Wahrscheinlichkeit wird in Form der Ausfallwahrscheinlichkeit quantifiziert. Die Höhe dieser Wahrscheinlichkeit beeinflusst maßgeblich die Entscheidung für oder gegen die Kreditvergabe. Zudem hat das Bankenrating Einfluss auf die Zinsgestaltung des Kredits. Unternehmen mit einem positiven Rating können mit günstigen Zinskonditionen rechnen, während bei einem schlechten Rating die Zinsen tendenziell höher ausfallen.
Die Banken berücksichtigen bei der Ratingermittlung sowohl quantitative als auch qualitative Faktoren. Die Gewichtung der einzelnen Kriterien variiert von Bank zu Bank. Quantitative Faktoren, als "Hard Facts" bezeichnet, umfassen Daten zur Vermögens-, Ertrags- und Finanzlage aus dem Jahresabschluss des Unternehmens. Hierbei fungiert vor allem das Eigenkapital als risikorelevanter Indikator. Banken berechnen im Rahmen der Jahresabschlussanalyse diverse Kennzahlen, die als Grundlage für das Bilanzrating dienen. Diese Kennzahlen können je nach Kreditinstitut unterschiedlich sein.
Besteht bereits eine Kontoverbindung zur Bank, wird auch die Entwicklung der Konten geprüft. Die quantitativen "Hard Facts" werden durch "Soft Facts" ergänzt, die sich aus dem qualitativen Rating ergeben. Hierbei werden nicht quantifizierbare Faktoren bewertet, wie zum Beispiel:
Um das Rating zu verbessern, empfehlen wir folgende Maßnahmen:
Die wichtigste Maßnahme bleibt jedoch die rechtzeitige Erstellung eines aussagekräftigen Jahresabschlusses. Bei der Erstellung achten wir darauf, dass dieser im Einklang mit den Anforderungen von Basel II steht.